Im Gespräch mit Abgeordneten den Landtag live erlebt

Am Freitag, 18.11.2016 besuchten die 25 Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Sozialkunde der MSS 13 vom Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg den Mainzer Landtag. Mitten in den Abiturvorbereitungen steckend – die Prüfungen beginnen Anfang Januar – ließen sich die jungen Erwachsenen die Gelegenheit nicht nehmen, das Gelernte zum Parlamentarismus und zur Landespolitik hautnah zu erleben.

Nach einer kurzen Einführung begann der Tag mit dem Besuch einer Plenarsitzung. Diese finden aktuell aufgrund der Renovierungsarbeiten im Deutschhaus übergangsweise im Steinsaal des Mainzer Landesmuseums statt. Auf der Tagesordnung stand eine Fragestunde des Parlaments an die Regierung. So erlebten die Schülerinnen und Schüler von der Besuchertribüne, wie Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler Auskunft über die Einführung der Gesundheitskarte für Flüchtlinge gab. Anschließend beantwortete Wirtschaftsminister Wissing Fragen der Abgeordneten zum Thema Digitalisierung in der Landwirtschaft. Die Schüler waren somit hautnah dabei, wie der Landtag seine Aufgabe der Kontrolle der Regierung wahrnahm.

Nach einer guten Stunde im Plenarsaal ging es mit einem Abgeordnetengespräch weiter. Neben dem CDU-Abgeordneten des Bad Marienberger Wahlkreises Ralf Seekatz (CDU) nahm noch Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) teil. Die prominente Runde komplettierte die ehemalige Wirtschaftsministerin Evelyn Lemke (Bündnis90/Grüne). Die Schüler stellten einerseits Fragen zum Alltag im Landtag und hielten sich dabei auch nicht mit Kritik zurück. So störten sich einige Schüler an der großen Unruhe im Plenum und einem ständigen Kommen und Gehen der Abgeordneten. Der Landtagspräsident erklärte daraufhin, dass nicht immer alle Abgeordneten Experten in jedem Fachgebiet sein können und die Zeit dann für andere, ebenso wichtige, Gespräche mit Mitarbeitern oder anderen Abgeordneten nutzen. Im weiteren Verlauf konnten auch noch einige Fragen zum Bildungssystem und zum Zentralabitur erörtert werden. Schnell wurden hier die unterschiedlichen Positionen der vertretenden Parteien deutlich.

Für die Schüler war es eine lebendige Erfahrung in Sachen Demokratie. Es bleibt wichtig, nicht nur über Demokratie in ihrer Theorie zu sprechen, sondern diese hautnah zu erleben. Wenn sich dann noch die Abgeordneten Zeit zum Gespräch nehmen, kann die nötige Nähe von Politik und jungen Menschen erfolgreich hergestellt werden.